In unserer modernen Zeit leben wir nicht mehr in einer Höhle und auch die Wahrscheinlichkeit einem Säbelzahntiger zu begegnen geht Richtung Null, aber diese unglaublich wichtige, lebensrettende Stressreaktion ist immer noch in unserem System verankert. Und sie kann manchmal sehr nützlich sein.
Denn Stress kann uns helfen und dabei unterstützen, kurzzeitig eine bessere Leistung zu erbringen. In geringer Dosis kann Stress Spannung und Kraft in unser Leben bringen, uns antreiben und die Motivation steigern.
Beim 100-Meter-Lauf im Sport z.B. ist das durchaus von Vorteil. Man hat nur sein Ziel vor Augen und kann lossprinten. Der Stress lässt nach, sobald man über die Ziellinie gekommen ist.
Doch nicht immer ist diese Reaktion des Körpers von Vorteil. Schreibe ich in der Schule eine Mathearbeit, bringt mir mein hoher Adrenalinspiegel nichts. Im Gegenteil, er hemmt mich und blockiert mein Erinnerungsvermögen. Auch lässt sich im Sitzen mein Adrenalinspiegel nicht abbauen.
Deshalb ist es wichtig bereits Kindern den Unterschied von Spannung und Entspannung näher zu bringen und Möglichkeiten der Umsetzung zu Entspannung aufzuzeigen.
In unserer heutigen Gesellschaft haben sich die Stressauslöser dahingehend verändert, dass wir uns weniger vor akuten körperlichen Stressoren wie Angreifer (oder unserem Säbelzahntiger) in Acht nehmen müssen, sondern uns eher mit psychischem Stress auseinandersetzten müssen, wie z.B. Über- oder Unterforderung, Hektik, Ruhelosigkeit, Reizüberflutung, übersteigerter Leistungsanspruch, Konkurrenzdenken, Zeitdruck.